Was ist walter von reichenau?

Walter von Reichenau (auch bekannt als Walter Simons) war ein deutscher Jurist und Diplomat, der von 1922 bis 1928 als Reichsgerichtsrat am Reichsgericht in Leipzig tätig war. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs war Simons von 1918 bis 1920 Mitglied eines geheimen Ausschusses, der den Entwurf einer Verfassung für ein demokratisches Deutschland erarbeitete. Er war auch am Verfassungsentwurf der Weimarer Verfassung beteiligt, die 1919 verabschiedet wurde.

Von 1920 bis 1922 bekleidete Simons das Amt des Reichsinnenministers unter dem Kabinett von Joseph Wirth. Als Innenminister war er für die Durchführung der Weimarer Verfassung verantwortlich und setzte sich für eine Stärkung der demokratischen Institutionen ein. Nach seiner Tätigkeit am Reichsgericht wurde er Mitglied des Ständigen Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (heute Internationaler Gerichtshof).

Walter von Reichenau hatte auch eine bedeutende diplomatische Karriere. Er war Mitglied der deutschen Delegation bei der Genfer Abrüstungskonferenz in den Jahren 1932 und 1933. Als Botschafter der Weimarer Republik in Paris von 1933 bis 1935 spielte Simons eine wichtige Rolle in den deutsch-französischen Beziehungen. Er förderte eine friedliche Zusammenarbeit und setzte sich für eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen ein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 trat Simons von seinem diplomatischen Dienstposten zurück. Er wurde jedoch im Mai 1935 zum Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt ernannt. Diese Position hatte er bis 1938 inne, als er aufgrund seiner kritischen Einstellung gegenüber dem NS-Regime entlassen wurde.

Walter von Reichenau starb am 14. März 1952 in Bonn. Er ist heute weniger bekannt als einige andere Persönlichkeiten der Weimarer Republik, trotzdem hat er einen wichtigen Beitrag zur deutschen Rechtsentwicklung und zur deutsch-französischen Diplomatie geleistet.